Im Jahr 1932 gründete Hans Schauff sen. seine Rennrahmenfabrik in unmittelbarer Nähe der Radsporthalle in Köln. Das Fahrradgeschäft seiner Ehefrau Barbara Schauff bestand bereits seit 1907. Köln war seinerzeit eine Hochburg des Radsports und der Fahrradproduktion, so wurden z.B. Schauff Rahmen auch bei der Olympiade in Berlin 1936 gefahren. Es wurden aber auch Rahmen an andere Kölner Rahmenbauer (u.a. Köthke und Fauss) geliefert. Die Grundsteine für qualitativ hochwertige Rahmen und die Liebe zum Detail wurden in diesen Jahren gelegt.
Nach dem Maschinenbaustudium an der RWTH Aachen stieg im August 1959 Hans Schauff jun. im elterlichen Betrieb ein. Außer der Produktion von Renn- und Sporträdern wurden auch lackierte und vormontierte Rahmen an Grossisten und andere Fahrradhändler geliefert. Zusätzlich gab es eine kleine Produktion von Mopeds, aber auch Auftragsfertigung für andere Hersteller.
In den 1960er Jahren begann der Export zunächst in das nahe gelegene Ausland , Benelux und Skandinavien, dann aber auch in die USA. Auf Wunsch dieser Exportkunden begann auch früh der Import von Fahrradteilen aus Japan, z.B. Shimano seit 1964.
Mit seiner Ehefrau Ute besuchte Hans Schauff Fahrradmessen in aller Welt, nicht nur IFMA und Spoga, auch Mailand, Paris und Amsterdam. Über viele Jahrzehnte war die International Cycle Show in New York fest im Terninkalender, aber auch "Exoten" wie Moskau, Lagos, Tokyo und Sao Paulo.
Auf diesen Messen wurden nicht nur Aufträge abgeschlossen, die zu Lieferungen in ferne Länder wie Iran, Afghanistan, die Elfenbeinküste , Nigeria und sogar nach Mauritius führten, sondern auch nach neuen Modellideen und Trends Ausschau gehalten. In der 1960ern war das das Klapprad und der Highriser, in den 1970ern zunächst das "10-speed" Rennrad und dann das BMX (1974), ab 1981 das MTB. Auch erste Pedelecs wurden ab 1996 (La Luna e.t.c.) gefertigt.
Der Rennsport lag Hans Schauff immer am Herzen, zahlreiche Teams und Einzelfahrer auf der Straße, der Bahn, Triathlon, BMX und MTB wurden gesponsort. City Neuwied, Olympia Dortmund, Schauff Öschelbronn, Team Cologne und Gerolsteiner erzielten unzählige Siege. Schauff war vielfach Ausrüster der Deutschen Nationalmannschaft, unterstützte aber auch Einzelfahrer, die Weltmeister und Olympiasieger wurden. Bekannte Weltrekorde wurde mit Schauff-Rädern aufgestellt, z.B. 1979 145 km/h auf dem Tandem von Jean-Claude Rude und Etienne Chappaz, und auch die mehrfache Weltmeisterin Astrid Benöhr im 3-, 5- und 10-fachen Ultra-Triathlon fuhr Schauff. Gut drei Jahrzehnte seit 1975 war Rudi Altig technnischer Berater und Markenbotschafter für Schauff, aber auch andere bekannte Radrennfahrer waren für Schauff lizensiert, z.B. Eddy Merckx und Hennes Junkermann.
Im Herbst 2016 verstarb Hans Schauff jun. im Alter von 83 Jahren, er war eine Persönlichkeit in der Fahrradbranche, er baute und entwickelte gerne Fahrräder, mit manchen Ideen und Lösungen war er der Zeit deutlich voraus.